Sechs ganz besondere und flauschige „Neubürger“ konnte jetzt Bürgermeister Henning Dierks im Wasserturm willkommen heißen: Im oberen Stockwerk hat auch in diesem Jahr ein Turmfalkenpaar den bereit gestellten Nistkasten angenommen und dort für Nachwuchs gesorgt.
Dr. Johannes Bartner, der das Turmfalkenprojekt des Naturschutzbund (NABU) u.a. in der Gemeinde Bad Zwischenahn ehrenamtlich betreut, konnte berichten, dass dieser Brutplatz seit seiner Einrichtung im Herbst 2019 in jedem Frühjahr für die Brut genutzt wurde. „Die Höhe hier ist optimal und aufgrund der vielen Mäuse finden die Turmfalken auf den Wiesen ausreichend Futter für den Nachwuchs“, so der Hobby-Ornithologe. Auch in den Turmfalkenbrutplätzen beim Klärwerk, bei der Feuerwehr Elmendorf sowie neuerdings auch bei Semco und Hüppe in Kayhauserfeld wird fleißig gebrütet.
Zum Hintergrund
Der Turmfalke ist der häufigste und kleinste heimische Greifvogel. Auf seine Vorliebe für hochgelegene Brutplätze ist wohl der Name zurückzuführen. Turmfalken sind äußerst schnelle und geschickte Flieger, die im Rüttelflug bei der Jagd Ausschau auf ihre Beute halten und sich dann herabstürzen. Hauptnahrung sind Mäuse, aber auch kleine Vögel, Reptilien, Amphibien und größere Insekten. 2007 wurde er zum „Vogel des Jahres“ gewählt, auch um auf die Reduzierung des Bestandes hinzuweisen. Denn „natürliche“ Nistmöglichkeiten in Mauernischen, -löchern verschwinden mehr und mehr.
Deshalb initiierte der NABU damals bundesweit das Projekt „Lebensraum Kirchturm“. Im Oldenburger Land wurden viele spezielle Nistkästen an passenden Gebäuden angebracht und von Ehrenamtlichen betreut. Mittlerweile hat sich der Bestand so gut erholt, dass keine Statistiken mehr geführt werden.