In Bad Zwischenahn wird derzeit an der Entwicklung eines neuen Quartiers gearbeitet, das die Abrundung der Siedlungsentwicklung in Richtung Westen und eine städtebauliche Aufwertung mit sich bringt: Zentral gelegen und gut angebunden soll auf dem derzeit brach liegenden ehemaligen Verladegelände der Baumschule Bruns an der Eyhauser Allee ein Dienstleistungs- und Wohnzentrum entstehen. Möglich wird dies durch die GVO Gegenseitigkeit Versicherung Oldenburg VVaG, die beabsichtigt, ihren Direktionssitz von Oldenburg nach Bad Zwischenahn zu verlegen. Die GVO-Vorstände Gernold Lengert (Vorsitzender), Martin Zimmer und Andreas Szwalkiewicz, Bürgermeister Dr. Arno Schilling und Fachbereichsleiter Bauverwaltung Carsten Meyer stellten die Planungen heute in Bad Zwischenahn vor.
Im Rahmen städtebaulicher Verträge sollen auf dem ca. 2 ha großen Gelände auch Mehrfamilienhäuser vor allem jungen Familien günstigen Wohnraum bieten. Etwa 75 Einheiten seien laut Planungsgesellschaft realisierbar. Auch eine neue, viergruppige Kindertagesstätte inklusive Krippengruppe der Gemeinde ist dort in Planung. Aktuell laufen noch Gespräche, ebenfalls ein medizinisches Zentrum vorzusehen. In direkter Nachbarschaft befinden sich bereits mit Deep Unterground Engineering und Janßen Bär Partner überregional tätige Dienstleister. „In einer zentralen Lage von Bad Zwischenahn wird durch die Umnutzung der Gewerbebrache ein Dienstleistungszentrum mit insgesamt über 250 Arbeitsplätzen entstehen“, freut sich Fachbereichsleiter Carsten Meyer.
Bezüglich der verkehrlichen Erschließung wird flächensparend eine zentrale Straßenanbindung des Areals an die Eyhauser Allee im Bereich der heutigen Zuwegung neben dem Gasdruckregelgebäude entstehen. Geplant ist ebenfalls ein Fuß- und Radweg entlang der Bahngleise bis zum Altenkamp in Richtung Westerstede und Ohrwege. Aber auch eine Anbindung an die vorhandenen Fuß- und Radwegeverbindungen in Richtung Zwischenahner Meer, den Landschaftspark Aueniederung sowie ins Ortszentrum mit der kurzen Anbindung zum Bahnhof, zu den Schulen und den Einkaufsmöglichkeiten ist vorgesehen.
Der vorhandene Baumbestand entlang der Eyhauser Allee und im Westen des Plangebietes (geschützter Landschaftsbestandteil) wird durch einen ausreichenden Abstand geschützt. Eingriffe unterhalb der Baumkronen sind nicht zulässig. Aus Gründen des Lärmschutzes (Bahnlinie und Westersteder Straße) ist eine Lärmschutzwand angrenzend an die Bahnlinie Oldenburg - Leer vorgesehen.
Noch in diesem Monat werden die Fachbehörden sowie die Öffentlichkeit durch Aushang der Planungen im Rathaus beteiligt. Zudem ist vorgesehen, am 08.01.2020 ab 19:00 Uhr eine Einwohnerinformationsversammlung im Haus Brandstätter zu dieser Planung durchzuführen. Wenn alles nach Plan läuft, kann bis zur Sommerpause 2020 Planungsrecht bestehen. Mit ersten Erschließungsmaßnahmen könnte dann im Herbst begonnen werden.
Zur GVO
Die Vorstände der GVO Versicherung kündigten an, aufgrund des guten Geschäftsverlaufes und des Wachstums des Personals, ihren Direktionssitz von Oldenburg nach Bad Zwischenahn zu verlegen. „Der jetzige Standort lässt keine Erweiterungsmöglichkeiten zu und die Kapazitäten sind weitestgehend ausgeschöpft, sodass wir uns für einen Neubau eines Direktionsgebäudes entschieden haben“, erläutert Gernold Lengert, Vorstandsvorsitzender der GVO Versicherung.
Der Neubau wird in Modulbauweise errichtet, um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können. So besteht die Möglichkeit weitere Gebäudetrakte anzubauen.
Vor 150 Jahren wurde die GVO in Westerstede gegründet. Anfänglich als Versicherer für Landwirtschaft und Mühlen, bedient die GVO heute über 5.000 Vermittler und mehrere 100 Tsd. Kunden, vorwiegend im norddeutschen Raum. Dabei ist die Kernkompetenz Landwirtschaft auch heute noch im Fokus. Im Privatkundenbereich sind modernste Produkte verantwortlich für überdurchschnittliches Wachstum in den letzten Jahren. Das führte zu einem Personalausbau, der überwiegend durch jahrelange Ausbildungstätigkeit rekrutiert wurde. Ziel des Unternehmens ist es, diese jungen Menschen, die dann auch in ihrem Lebensrhythmus sich neuen Gegebenheiten stellen, nicht zu verlieren. Daher sollen die Wohneinheiten, die geplant sind, vorwiegend jungen Familien dienen. Auch der Wunsch nach einer Kindertagesstätte wurde beim ersten Kontakt mit der Gemeinde Bad Zwischenahn vorgetragen. „Unsere qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser größtes Asset. Die Bindung ans Unternehmen wollen wir weiter fördern“, so Lengert.
Im Sommer 2020 soll Baubeginn sein. Das ist das 150. Geschäftsjahr und mit diesem Jubiläum sowie dem Bauprojekt und größeren IT-Projekten, wird die GVO auf Jahrzehnte einen sicheren Standort und einen modernen Arbeitsplatz mit Wachstums-, Fortbildungs- und Existenzsicherungskomponenten erfüllen.
Im Jubiläumsjahr plant die GVO sich in Bad Zwischenahn auch der Bevölkerung mit Veranstaltungen zu präsentieren.