Wilhelm „Willi“ van Hülsen experimentiert gerne – und das merkt man den Werken des auto-didaktischen Künstlers an, die er seit diesem Donnerstag und noch bis zum 11. Januar im Zwischenahner Rathaus ausstellt: Diese reichen von Öl- über Acryl- bis hin zu Pastellmalerei. Zudem seien jüngst Lichtmalereien und die abstrakte Gießmaltechnik hinzugekommen, be-richtet der Emsteker, der in der ostfriesischen Stadt Norden geboren wurde. Inhaltlich reichen seine Malereien zudem vom Land und den Leuten in Kuba über Stadtszenen und Land-schaftsmalereien bis hin zu Porträts und Aktdarstellungen.
„Die Liebe zum Zeichnen und Malen habe ich schon als Kind entdeckt“, erzählt der 80-Jährige, der seit 2014 im Ruhestand ist und zuvor 40 Jahre als selbstständiger Kaufmann in der Textilbranche gearbeitet hat. Er sei aufgrund seiner Flugangst zwar noch nie in Kuba gewesen, was sein Traum sei: „Mir gefallen aber die Leute, weil sie sich mit nichts über Wasser gehalten haben. Das finde ich imposant“, erklärt er seine Vorliebe für den karibischen Inselstaat. Für seine Kuba-Motive habe er sich „hier und da“ inspirieren lassen.
Anfangs habe er Schwarz-Weiß-Porträts mit dem Kohlestift gezeichnet, die durch eine spezielle Wischtechnik besonders plastisch und lebendig wirken würden, berichtet der Autodidakt: „Ich male, weil es für mich die beste Art ist, den Gefühlen einen Ausdruck zu verleihen. Durch Porträtzeichnungen mit Kohle gelang es mir am besten, Charaktereigenschaften darzustellen.“
Dabei ist es aber wie beschrieben nicht geblieben. „In letzter Zeit reizte mich die Erstellung von Skizzen als Lichtmalerei. Dabei werden die Konturen minimalistisch angedeutet“, erklärt van Hülsen. Jedes seiner 90 Bilder sei ein Unikat.
Vervollständigt wird die Ausstellung, die sich über die Flure der vier Etagen des Rathauses erstreckt und zu den Öffnungszeiten frei zugänglich ist, durch Schmuck von Ewa Martens. Die freischaffende Künstlerin, die an der Kunstakademie in Warschau studierte und ihr Studium laut eigener Aussage als Jahrgangsbeste abschloss, ist zwar eigentlich seit mehr als vier Dekaden Malerin, seit einigen Jahren beschäftigt sie sich aber auch mit der Herstellung von Schmuck. Auch ihre Kreationen aus Colliers, Armbändern und Ohringen, die aus 925er Silber bestehen und mit Halbedelsteinen besetzt sind, seien Unikate, so die Oldenburger Künstlerin.
„Mit den Kunstausstellungen versuchen wir die Hemmschwellen der Bürger gegenüber dem Rathaus abzubauen und wollen den Künstlern damit ein Forum bieten, um sie zu unterstützen“, erklärt Heinz de Boer, Vertreter des Bürgermeisters, die ungewöhnliche Kombination. Zugleich wirkten die Ausstellungen, deren Vielfältigkeit ihn immer wieder überraschten, sehr bereichernd.
So können Bilder und Schmuck gekauft werden:
Die Werke der Künstler sind mit Preisschildern versehen und käuflich zu erwerben. Sie können dann am letzten Tag der Ausstellung abgeholt werden. Interessenten können sich hierzu am Rathausempfang melden. Bereits verkaufte Bilder werden mit einem roten Punkt auf dem Preisschild gekennzeichnet. Wilhelm van Hülsen nimmt unter Tel. (04473) 2485 auch Aufträge entgegen. Ewa Martens ist per E-Mail an kunst@ewamartens.de zu erreichen.