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21. August 2024

LGS 2030: Bürger können Ideen einbringen

Die Gemeinde Bad Zwischenahn hat sich um die Landesgartenschau 2030 beworben. Das Grundkonzept steht bereits und die Bürgerinnen und Bürger konnten sich bereits an einem Info-Abend beteiligen. Weitere Ideen sind jedoch ausdrücklich erwünscht.

Sie könnte wegweisend für die künftige Entwicklung Bad Zwischenahns sein: Die Entscheidung, dass die Gemeinde sich für die Landesgartenschau 2030 (LGS 2030) bewirbt. Diese hat der Rat am 22. Oktober einstimmig gefasst. Welche langfristigen positiven Effekte die mehrmonatige Großveranstaltung haben kann, ist bis heute vor allem am Park der Gärten (PdG) zu sehen, der aus der Landesgartenschau 2002 hervorgegangen ist. Anders als damals, als Bad Zwischenahn vom Land Niedersachsen um die erstmalige Ausrichtung gebeten wurde, hat sich die Gemeinde dieses Mal beworben und muss sich gegen Duderstadt durchsetzen, nachdem Wolfenbüttel sich gegen eine Bewewerbung entschieden hat.

Bürgerbeteiligung mit hohem Stellenwert

Besonders wichtig ist dem „Arbeitskreis Landesgartenschau 2030“, dem auch Bürgermeister Henning Dierks, Kurdirektor Dr. Norbert Hemken sowie Park-der-Gärten-Geschäftsführer Christian Wandscher angehören und der gemeinsam mit dem Berliner Planungsbüro Sinai am LGS-Konzept arbeitet, die Bürger zu beteiligen und nachhaltig positive Effekte für die gesamte Gemeinde zu generieren. Aus diesem Grund ist unter der Internetadresse www.lgs-2030.de eine Homepage zu finden, die über die Entwicklungen bezüglich der Landesgartenschau informiert und fortlaufend aktualisiert wird.

Bernhard Schwarz vom Planungsbüro Sinai war einer der Vortragenden. Bild: Park der GärtenAm Dienstag, 20. August, fand von 18:30 bis 20 Uhr auf Einladung der Gemeinde zudem ein Informationsabend in der Wandelhalle statt, an dem über den damaligen Stand der Machbarkeitsstudie informiert wurde. So erfuhren etwa 80 Bürgerinnen und Bürger, dass für eine potenzielle LGS 2030 in Bad Zwischenahn insgesamt vier Veranstaltungsstandorte angedacht sind.

Vier Standorte geplant

Zum einen soll in Rostrup zwischen dem geplanten Baugebiet auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses und dem Zwischenahner Meer der sogenannte Seepark entstehen. Da es sich hier um eine schutzbedürftige Landschaft handelt, soll in die etwa 17,5 Hektar große Fläche nur sehr behutsam eingegriffen werden, beispielsweise bei der Wegeführung, mit einer möglichen Ansiedlung von Wasserbüffeln, einem kleinen Bauernhof oder mit dem Bau naturnaher Spielplätze. Ferner könnten die Baumschulwirtschaft sowie weitere gartenbauliche und gärtnerische Aspekte im Seepark sichtbarer gemacht werden, der nach der LGS 2030 für die Öffentlichkeit als Landschaftspark frei zugänglich bleiben würde. Auch durch andere Maßnahmen wie den Sanierungen von Elmendorfer Straße und Flugplatzringstraße oder der Renovierung des ehemaligen Offizier-Casinos zum „Kasino am Meer“, die in den kommenden Jahren in Rostrup anstehen, könnte die Großveranstaltung profitieren – und andersherum.

Für die Landesgartenschau sind vier zentrale Veranstaltungsstandorte geplant, die mit einer Fahrradstrecke verbunden werden sollen. Bild: SinaiZum anderen könnte auf einem weiteren Baufeld des ehemaligen BWK-Geländes eine sogenannte Gartenstadt errichtet werden. In dieser sollen dann ökologische urbane Baukonzepte mitsamt spezifischen Gärten zur Schau gestellt werden.

Darüber hinaus bietet sich natürlich der Park der Gärten als einer der Austragungsorte an. Dieser könnte im Zuge der LGS 2030 ertüchtigt werden, um auch Themen wie Erholung, Gesundheit und Ernährung stärker zu behandeln.

Als weiterer zentraler Standort wurde die Wandelhalle in Verbindung mit dem Kurpark identifiziert, die bei der Landesgartenschau als eine Art „Blumenhalle“ fungieren könnte. Da die Halle in die Jahre gekommen ist und eine Sanierung sehr teuer wäre, wurde hier ein moderner Neubau ins Auge gefasst, der durch eine bessere technische Ausstattung und Akustik nicht nur ganz andere Kulturveranstaltungen ermöglichen würde, sondern auch eine ganz neue, offenere Gestaltung des Gebäudes mit einer größeren Seeterrasse und einer Öffnung samt Gastronomie in Richtung Meile zuließe. Angesichts von immer weiter abnehmenden Angeboten in der Gemeinde könnte sie zudem als Veranstaltungsraum für Abi-Bälle, Hochzeiten oder Tagungen und Seminare dienen. Außerdem könnte die Gelegenheit dazu genutzt werden, die Infrastruktur im Kurpark zu verbessern.

Verbindung zwischen Rostrup und Bad Zwischenahn

Um die Austragungsorte in Rostrup und im Kernort besser miteinander zu verbinden, ist zudem eine neue Fahrradverbindung angedacht, die das bisherige Konfliktpotenzial zwischen Radfahrern und Fußgängern auf der Strecke auch langfristig minimieren würde. Da die gastgebende Kommune einer Landesgartenschau bei der Vergabe von relevanten Fördermitteln priorisiert wird, könnte die Austragung der LGS 2030 zudem dabei helfen, im Zuge des zu erwartenden Fahrzeugaufkommens die allgemeine Verkehrsproblematik in Rostrup zu lösen.

Eine weitere Idee ist die Schaffung einer zentralen Online-Plattform, auf der alle Angebote Bad Zwischenahns zu finden sind. So könnten Gäste dort beispielsweise ein Zimmer buchen, Fahrräder ausleihen und Tickets für Veranstaltungen in der neuen Kulturhalle kaufen.

Das sind die Kernthemen

Thematisch wurden zudem die Schwerpunkte „Lebenswerter Ort“, „Tourismus“ und „Gesundheitswirtschaft“ vorgestellt, Dabei sollen auch Felder wie Mobilität, Kultur, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie Klima- und Naturschutz mitgedacht werden.

„Gerade angesichts der bevorstehenden Krankenhausreform und der Ambulantisierung der Medizin muss sich auch das Reha-Zentrum am Meer weiter entwickeln und die sich bietenden Chancen nutzen – auch wenn wir unter anderem als staatlich anerkanntes Moorheilbad und staatlich anerkannter Kneipp-Kurort schon gute Voraussetzungen haben“, betont Kurdirektor Dr. Norbert Hemken. Der Gesundheitsstandort Bad Zwischenahn sei in Verbindung mit dem Tourismus von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung. Die Verbesserung der Infrastruktur im Kurpark im Zuge einer LGS 2030 könne zu deren Stärkung mit Sicherheit einen großen Teil beitragen. Angesichts sinkender Betten- und Gästezahlen habe die Bad Zwischenahner Touristik GmbH (BTG) jüngst zudem ein umfassend aktualisiertes Tourismuskonzept auf den Weg gebracht, das vom Gemeinderat bereits beschlossen wurde.

Vorschläge über LGS-Homepage möglich

Am Info-Abend wurde schon rege über das Grundkonzept diskutiert. Bild: Park der GärtenErfreulicherweise brachten die Bürgerinnen und Bürger beim Info-Abend aber auch schon eigene Ideen ein und diskutierten sowohl untereinander als auch mit den Vertretern des Arbeitskreises rege darüber. Dieser würde sich jedoch auch über weitere Vorschläge freuen, die über die Homepage www.lgs-2030.de eingebracht werden können.

„Die Ausrichtung der LGS 2030 könnte die Attraktivität und Lebensqualität unserer Gemeinde langfristig erhöhen – idealerweise genauso nachhaltig wie bei der Landesgartenschau 2002.“

Bürgermeister Henning Dierks

„Die Landesgartenschau 2002 war für die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde ein Höhepunkt, der das Wir-Gefühl gestärkt hat. Außerdem hat sie für touristische und kulturelle Impulse gesorgt. Und Bad Zwischenahn hat seine Bekanntheit als Urlaubsziel sowie als Zentrum der Baumschulwirtschaft ausbauen können“, wirbt Bürgermeister Henning Dierks für eine starke Beteiligung von Bürgern, Unternehmen, Vereinen und Verbänden. „Die Ausrichtung der LGS 2030 könnte die Attraktivität und Lebensqualität unserer Gemeinde langfristig erhöhen – idealerweise genauso nachhaltig wie bei der Landesgartenschau 2002.“

So sieht der Zeitplan aus

Am 30. Oktober hatte sich Verwaltungsmitarbeiter Christian Binder auf den Weg nach Hannover gemacht, um die Bewerbungsunterlagen vor dem Ende der Frist am 1. November beim Landwirtschaftsministerium abzugeben. Die Entscheidung, wer die LGS 2030 ausrichten darf, wird das Ministerium im Frühjahr 2025 fällen.

Wie Bürgermeister Henning Dierks betont, wären durch die sehr enge und intensive Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, BTG und Park der Gärten aber selbst bei einem negativen Bescheid schon viele Themen vorangebracht worden: „Alleine das Erstellen der Machbarkeitsstudie hat bereits positive Auswirkungen auf Bad Zwischenahn, weil beispielsweise Planungen in Auftrag gegeben wurden und am Ende fertige Konzepte in der Schublade liegen werden. Aber natürlich würden wir nichts lieber tun, als die LGS 2030 auszurichten.“

Dafür sind Landesgartenschauen

Landesgartenschauen sind interdisziplinäre Veranstaltungen, die dir Bevölkerung durch vorbildliche Gestaltung von Gärten und Grünflächen, durch Lehrschauen, pflanzenbauliche Ausstellungen und sonstige Veranstaltungen über Fragen des zeitgemäßen Gartenbaus informieren. An ihnen wirken die Berufsgruppen des Gartenbaus sowie der Landschafts- und Stadtplanung mit. Durch die Einbindung spezifischer gartenbaulicher Themen soll die Leistungsfähigkeit des Berufsstandes demonstriert werden.

Mit den Landesgartenschauen stellt das Land Niedersachsen den Kommunen ein Instrument der Stadt- und Regionalentwicklung zur Verfügung, um die Arbeits-, Wirtschafts- sowie Wohnumfeldbedingungen zu gestalten und zu verbessern. Die vier- bis sechsmonatigen Großveranstaltungen sollen Impulse für die mittelständische Wirtschaft, den Tourismus, den Städtebau, die Gartenkultur, die Landschaftsarchitektur sowie für den Landschafts-, Natur- und Umweltschutz geben.

Die Mitglieder des Arbeitskreises Landesgartenschau 2030 würden sich über Ideen aus der Bevölkerung sehr freuen. Bild: Bad Zwischenahner Touristik GmbH