Rund 60 interessierte Bürger/innen und einige Unternehmensvertreter waren in dieser Woche zu einer Informationsveranstaltung zum Thema CarSharing in Ofen und Petersfehn gekommen. Eingeladen hatte das Klimaschutzmanagement der Gemeinde, das die Maßnahme „CarSharing-Stationen mindestens in den Grundzentren und dem Mittelzentrum bis 2030 einzuführen“ im Klimaschutzkonzept der Gemeinde verankert hat. An diesem Abend ging es im Friedrich-Hempen-Haus darum, im Austausch festzustellen wie groß das Interesse ist und wo CarSharing Sinn macht. Im Vorfeld hatte es bereits eine Online-Umfrage gegeben, an der sich schon 120 Interessierte beteiligten. Die Umfrage läuft unter dem Link http://www.kurzelinks.de/r6ul noch bis zum 5. Februar 2023 weiter.
Zunächst erklärte Klimaschutzmanagerin Laura Helen Finger das Prinzip Car-Sharing, bei dem eine Person ein Auto nicht selbst besitzt, sondern es sich mit anderen teilt. Anschließend ging Klaus Göckler als Repräsentant von cambio Oldenburg ins Detail bezüglich Kosten, Flotte, Wirtschaftlichkeit, Erfahrungen etc. Von der Nutzererfahrung aus der Praxis berichtete Berit Müller sowohl aus Unternehmenssicht der Jade Hochschule WHV/Oldenburg/Elsfleth, als auch als private Nutzerin.
„Nach ersten Voreinschätzungen scheint es, als würde in Ofen und Petersfehn jeweils eine CarSharing Station zentral bzw. im Wohn- und Gewerbegebiet als Ergänzung zum Oldenburger CarSharing Netzwerk sinnvoll sein, jedoch müssen wir dies noch einmal genau durchrechnen und ich möchte noch nichts versprechen. Beauftragt und geplant würde sie durch die Gemeinde“, fasst Laura Helen Finger das Ergebnis aus Befragung und Infoabend zusammen.
Die Mindestgröße einer Station pro Ortsteil beträgt zwei Autos. Pro Auto müsste eine Anschubfinanzierung seitens der Gemeinde geleistet werden, die auch im Haushalt 2023 und folgende eingeplant ist. Die Kosten werden gegen die laufenden Einnahmen bei Nutzung gerechnet, sodass bestenfalls am Ende der Haushalt durch diese Maßnahme nicht belastet wird. Das ist in kleineren Gemeindeteilen jedoch eher unwahrscheinlich.
Nach diesem ersten Austausch hoffen Klimaschutzmanagement sowie Planungs- und Umweltamt auf Rückmeldungen von Stellplatzanbietern und interessierten Unternehmen (sog. Ankerkunden), die eventuell eine finanzielle Beteiligung der Anschubfinanzierung übernehmen wollen.
Bereits zwei Unternehmen zeigten sich offen dafür, entgeltfrei den Stellplatz für die CarSharing-Station an zentraler Lage bereitzustellen. Die Gemeinde verfügt ebenfalls über öffentliche Plätze, deren Eignung nun im Nachgang zu bewerten ist. Das Team „Mobilität“ als eines von fünf Klimaschutzkonzept-Teams im Rathaus wird dies im Februar erörtern. Danach erfolgt dann eine Beratung in den Gremien der Gemeinde. Bei positivem Ausgang kann im Verlauf des Jahres die öffentliche Ausschreibung für CarSharing-Anbieter durch die Gemeinde erfolgen.