Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)

Privatsphäre-Einstellung

Wir verwenden auf dieser Website Cookies, die für den Betrieb der Website notwendig sind und deshalb auch nicht abgewählt werden können. Wenn Sie wissen möchten, welche Cookies das sind, finden Sie diese einzeln im Datenschutz aufgelistet. Unsere Webseite nutzt weiterhin externe Komponenten (YouTube-Videos, Google Analytics), die ebenfalls Cookies setzen. Durch das Laden externer Komponenten können Daten über Ihr Verhalten von Dritten gesammelt werden, weshalb wir Ihre Zustimmung benötigen. Ohne Ihre Erlaubnis kann es zu Einschränkungen bei Inhalt und Bedienung kommen. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Google Translate

Mit Google Translate kann diese Webseite in andere Sprachen übersetzt werden. Wenn Sie eine Sprache auswählen, rufen Sie Inhalte auf Google-Servern ab. Der Webseitenbetreiber hat keinen Einfluss auf die Verarbeitung Ihrer Daten durch Google. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Daten an Google übermittelt werden, schließen Sie dieses Fenster mit einem Klick auf "X".

Um die Sprachwahl nutzen zu können, müssen Sie zunächst das Laden von externen Komponenten erlauben.

29. Januar 2024

„Fels in der Brandung“: Baubetriebshofleiter Herbert Brunßen geht in den Ruhestand

Nach fast 40 Jahren im Dienst der Gemeinde Bad Zwischenahn geht Herbert Brunßen in Rente. Der Jeddeloher mit dem trockenen Humor war als langjähriger Leiter des Baubetriebshof stark an dessen Modernisierung beteiligt.

„Wir verabschieden heute jemand ganz Besonderen“, sagte Bürgermeister Henning Dierks am vergangenen Donnerstag bei der Verabschiedung von Herbert Brunßen im Kuppelsaal des Hauses Brandstätter. Das zeige sich schon daran, das selten so viele Kolleginnen und Kollegen bei einer solchen Veranstaltung dabei gewesen wären, wie bei der für den Jeddeloher: Es waren ungefähr so viele wie seine Berufsjahre – und das waren 51, in denen er mehr als 30 Jahre den Baubetriebshof der Gemeinde leitete. „Der Baubetriebshof ist das Gesicht der Gemeinde, weil er ihre Außenbereiche pflegt und dadurch in der Bevölkerung sehr präsent ist. Sie haben den Bauhof immer gut durch die Zeit gelotst“, lobte der Bürgermeister den frischgebackenen Pensionär, bei dem er sich für dessen Dienste bedankte.

Für Straßenbeleuchtungskataster eingestellt

Dabei war es einem Zufall geschuldet, dass Herbert Brunßen insgesamt sogar 39 Jahre für die Gemeinde tätig gewesen ist. Oder genauer gesagt: einem Mitarbeiter des Arbeitsamtes. „Ich habe bei einer Elektrofirma gearbeitet und Richtung Weihnachten gab es meistens nicht genug Aufträge. Deshalb mussten wir uns immer zwei bis drei Monate arbeitslos melden. Das wollte ich ändern und der Mitarbeiter vom Arbeitsamt erzählte mir dann, dass die Gemeinde Bad Zwischenahn einen Ingenieur für die Erstellung eines Straßenbeleuchtungskatasters sucht und ich das als Meister genauso gut könnte“, erklärt der Elektroinstallateursmeister. Daraufhin bewarb er sich und wurde 1985 im Zuge des Arbeitsförderungsgesetzes befristet eingestellt.

Während dieser befristeten Tätigkeit habe er „zwischendurch“ auch schon die Straßenbeleuchtung repariert, sich um die Elektrik in gemeindeeigenen Gebäuden gekümmert oder Haushaltsgeräte in Flüchtlingsunterkünften repariert, berichtet Brunßen, der in Varel geboren wurde und in Jeddeloh I in der Gemeinde Edewecht wohnt. „So schlecht muss ich nicht gewesen sein, denn nach etwa elf Monaten wurde mir nahegelegt, fest zu bleiben“, sagt der 66-Jährige lachend. Fortan war seine Aufgabe als Mitarbeiter für Wegeinstandsetzung im Baubetriebshof vor allem, dass die Straßen in Bad Zwischenahn ausreichend beleuchtet sind: „Ich kann behaupten, dass ich mir schon jede Straßenbeleuchtung in der Gemeinde angesehen habe.“ Aber auch die Kontrolle von Straßen und Spielplätzen gehörte zu seinen Aufgaben.

Mit Entscheidung für Gemeinde sehr zufrieden

1990 ging dann der damalige Leiter des Baubetriebshofes in den Ruhestand und Herbert Brunßen wurde gefragt, ob er den Job übernehmen will. Die Entscheidung habe er sich aber nicht leicht gemacht, erinnert sich der Elektromeister: „Ich hatte vorher schon im Hinterkopf, mich selbstständig zu machen und der Inhaber der Firma, in der ich vorher gearbeitet habe, wollte mir seinen Betrieb aus Altersgründen überlassen.“ Die Aussicht auf einen sicheren Job mit geregeltem Einkommen hätten letztlich aber den Ausschlag zugunsten der Gemeinde Bad Zwischenahn gegeben. Diese Entscheidung habe er nicht nur nicht bereut, sondern sei damit sogar sehr zufrieden, sagt Herbert Brunßen, der 1998 auch noch die Ausbildung zum Betriebswirt abgeschlossen hat.

Baubetriebshof hat sich stark gewandelt

In seinen mehr als 30 Jahren als Leiter habe sich auch allerhand gewandelt, berichtet der 66-Jährige. Als er den Baubetriebshof übernommen hat, hätten dort 18 Personen und sehr wenige gelernte Handwerker gearbeitet. Mittlerweile sind es inklusive der Auszubildenden mehr als 50. Und mit der Zeit seien immer mehr Handwerker und eine eigene Schlosserwerkstatt hinzugekommen. Zudem habe es damals auch kaum Bagger und andere Maschinen gegeben: „Damals haben wir Gräben noch per Hand mit der Schaufel geöffnet.“

Diese und weitere Veränderungen habe Herbert Brunßen als „Ruhepol“ und „Fels in der Brandung“ begleitet, berichtet die stellvertretende Werkleiterin Martina Gundermann, die gemeinsam mit Michael Westerholt als technischem Leiter die Aufgaben des 66-Jährigen übernehmen wird: „Er behält auch in schwierigen Zeiten die Ruhe. Seine Devise lautet: Warten wir erstmal ab, was kommt, bevor wir verzweifeln.“ Das habe sich zum Beispiel bezahlt gemacht, als der Baubetriebshof vom Eigenbetrieb in den kommunalen Haushalt eingegliedert werden sollte und man nicht gewusst habe, wie der Bauhof verändert wird, erzählt Gundermann. Daher habe sie sich diese Einstellung bei Herbert Brunßen abgeschaut.

Kollegial und mit trockenem Humor

Darüber hinaus sei der 66-Jährige sehr kollegial, so Gundermann weiter. Das bestätigt auch der Ex- Bauhofmitarbeiter Herbert Bruns, der zum 1. Januar in den Ruhestand gegangen ist: „Ich habe ihn nie als Chef gesehen, sondern eher als Kollegen. Er hat alle Kollegen auf Augenhöhe behandelt und man konnte immer Vorschläge machen.“ Außerdem sei es ihm zu verdanken, dass die Maschinen des Bauhofs  auf dem neuesten Stand sind, lobt der ehemalige Baggerfahrer.

Ferner habe Herbert Brunßen „einen guten, sehr trockenen Sinn für Humor“, sagt seine Nachfolgerin: „Als er gefragt wurde, wie er verabschiedet werden möchte, hat er nur geantwortet: ,Pompös!‘“ Außerdem habe er immer einen Spruch von Konfuzius oder Loriot parat. Trotz aller Kollegialität habe Herbert Brunßen sich aber auch durchsetzen können: „Wenn er als Chef klare Kante zeigen musste, dann ist er auch aufgestanden – und mit seinen zwei Metern macht er schon was her“, sagt Martina Gundermann lachend.

Noch keine konkreten Pläne für Ruhestand

Am meisten werde er seine Kollegen vermissen, so Herbert Brunßen, der für seinen Ruhestand noch keine konkreten Pläne gemacht hat. „Ich habe einen großen Garten, da kann ich viel machen. Und ich werde sicher auch was Handwerkliches auf die Beine stellen. Ich habe schon als Kind zu Hause immer was gebastelt und wusste früh, dass ich Elektriker oder Autoschlosser werden will“, sagt der 66-Jährige. „Ansonsten werde ich schauen, was sonst noch so kommt.“ Er könne sich auch gut vorstellen, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Bürgermeister Henning Dierks verabschiedete Herbert Brunßen (vorne links) im Beisein von etwa 50 Kolleginnen und Kollegen. Bild: Gemeinde Bad Zwischenahn