Seit etwa zwei Monaten
verstärken die Außendienstmitarbeiter Silvia Ernst und Konrad Sextro das
Ordnungsamt der Gemeinde Bad Zwischenahn. Mit neuen Westen und Jacken sind sie
jetzt auch auf den ersten Blick erkennbar.
Das Aufgabengebiet ist klar
umrissen und umfasst vor allem Kontrolltätigkeiten im Bereich der Parkverstöße
und Verstöße gegen die Kurparkverordnung. Die Kontrollen werden dabei durchaus
auch in zivil und zu ungewöhnlichen Zeiten durchgeführt, um nicht zu
vorhersehbar zu sein. Aber auch Marktmeisteraufgaben, örtliche Ermittlungen in
Meldeangelegenheiten oder das Auftreten als Zeugen bei polizeilichen
Durchsuchungen gehören zum Alltag des Außendienstteams.
Dass nun konsequenter auf
die Einhaltung von Regeln im Parkraum und im Kurpark geachtet wird, stößt
überwiegend auf positive Resonanz. Bürger, die ihren Hund ordnungsgemäß
anleinen oder auf das Radfahren im Kurpark verzichten, begrüßen es, dass nun
auch bei anderen auf die Regeleinhaltung gedrungen wird. Es kommt auch gut an,
dass zeitlich begrenztes Parken besser durchgesetzt wird und andere
Verkehrsteilnehmer frei werdende Parkplätze nutzen können. Trotzdem gibt es
ebenso negative, oft unsachliche Reaktionen auf die Ansprache durch die
Ordnungsamtskräfte.
In den Kuranlagen gab es
bislang über Radfahrer und nicht angeleinte Hunde hinaus keinen Grund zu
Beanstandungen, etwa wegen illegalen Grillens oder liegengelassenen Mülls. Hier
kamen Ernst und Sextro allerdings auf bis zu 15 ermahnte Radfahrer und neun
nicht angeleinte Hunde pro Einsatz. Entgegen anderslautender Beschwerden bei
der Gemeinde sind die Angesprochenen überwiegend Bad Zwischenahner ohne
Migrationshintergrund.
„Uns ist es wichtig, zu
jeder Zeit freundlich aufzutreten“, betont Konrad Sextro sein Anliegen, nicht nur
als „Aufpasser“, sondern vor allem als bürgernah wahrgenommen zu werden. „Bei
Verstößen oder Auffälligkeiten reicht auch in den allermeisten Fällen die
persönliche Ansprache“, pflichtet ihm Kollegin Silvia Ernst bei. Die Erhöhung
der „Knöllchenstatistik“ und damit eine Einnahmesteigerung ist nicht Ziel der
Außendiensttätigkeiten. Lediglich bei den Parkverstößen werden zurzeit Verwarngelder
verhängt, da diese bundeseinheitlich geregelt sind. Im Bereich des ruhenden
Verkehrs ist daher die Vorjahresmarke der ausgestellten „Strafzettel“ im Juni
geknackt worden. Hier waren es bereits 1053 Verwarngelder, im Vergleich zu 995
im ganzen Jahr 2018.
„Für viele sind die neuen
zusätzlichen Kontrollen überraschend. Man hatte sich offenbar darauf
eingerichtet, dass rechtswidriges Verhalten kaum entdeckt wird und im Grunde
keine Konsequenzen hat“, weist Ordnungsamtsleiter Timo Tapken auf die
Notwendigkeit der Außendienstverstärkung hin.