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05.08.2020

Mehr Lebensraum für Wildbienen und Co.

Gemeinde legt in Außenbereichen mehrjährige Insektenwiesen an

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Wer genau hinschaut, kann in den mehrjährigen Insektenwiesen wie hier in Rostrup (nähe Anleger) einen großen Artenreichtum entdecken.

Klatschmohn, Kornblumen oder Schmuckkörbchen – bunte Blühwiesen erfreuen mittlerweile die Bürger(innen) und Gäste und finden immer mehr Akzeptanz. Im Tiefbau- und Grünflä-chenamt der Gemeinde Bad Zwischenahn bemüht man sich seit einigen Jahren, mit dem Anlegen solcher Blühwiesen dem Insektensterben entgegenzuwirken. Von einer großen In-sektenvielfalt profitieren Vögel, Amphibien, Kleinsäuger, Reptilien, Fische etc.

Doch die einjährigen bunten Wiesen sind nicht unbedingt das Beste, was man Libelle, Schmetterling oder Wildbiene bieten kann: „Je vielfältiger der Mix aus hohen und niedrigen, breiten und schmalen Stängeln, Blättern und Blüten ist, desto besser werden alle Ressourcen genutzt“, weiß Landespfleger Thomas Schurer, der in der Gemeindeverwaltung u.a. diesen Bereich betreut. Deshalb strebt er an, vor allem in den Außenbereichen vermehrt mehrjährige Insektenwiesen anlegen zu lassen: „Die sind auf den ersten Blick eher unspektakulär, bieten aber zahlreichen Insekten wie Schmetterlingen, Wildbienen sowie Käfern Nahrung und Le-bensraum und fördern dabei besonders auch stark spezialisierte Insektenarten.“ Damit er-möglichen sie eine Vielfalt von Lebensräumen, die in der freien Flur nur noch selten zu finden ist. Zusätzlich bieten sie zahlreichen Vogelarten, sowohl samen- als auch insektenfressenden, gute Nahrungsquellen. Darüber hinaus müssen sie nicht jedes Jahr neu angelegt werden. Ein Trend, der mittlerweile in vielen Kommunen praktiziert wird.

Für die mehrjährigen Insektenwiesen wird gebietseigenes Saatgut ausgesät und die meisten Wildkräuter entfalten sich auf mageren Böden. Die Wiesen werden in der Regel nur einmal insektenschonend gemäht und der Schnitt bleibt ca. 10 Tage liegen. Dann können die Samen herausfallen und anschließend wird das Heu abgefahren.

Im Kernort – z.B. auf der Wiese beim Parkplatz am Alten Kurhaus oder am Regenrückhalte-becken Brummerforth - sollen die optisch ansprechenderen einjährigen Blühwiesen aber er-halten bleiben.
 

 
 
 
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