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11.06.2018

Viele Maßnahmen notwendig

Machbarkeitsstudie zur Sanierung des Zwischenahner Meeres im Ausschuss für Planung, Energie und Umwelt vorgestellt

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Das Einzugsgebiet des Zwischenahner Meeres.

Am 6. Juni 2018 wurde in der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Planung, Energie und Umwelt im Haus Brandstätter die Machbarkeitsstudie zur Sanierung des Zwischenahner Meeres vorgestellt. Die Gemeinde Bad Zwischenahn und der Landkreis Ammerland bemühen sich seit langem um eine Verbesserung der Wasserqualität des Sees, der Eigentum des Landes Niedersachsen ist. Aufgrund der Nährstoffeinträge, vor allem Phosphor und Stickstoff, kommt es in der wärmeren Jahreszeit regelmäßig zu einer mehr oder weniger starken Blaualgenblüte, die, je nach Windverhältnissen, richtige Blaualgenteppiche in den Uferzonenbereichen bilden kann. Rund 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an dieser Ausschusssitzung teil.

In seiner Präsentation erläuterte Jan Brencher (Ingenieurgesellschaft Heidt + Peters mbH) die Situation des Meeres und des Wassereinzugsgebietes und stellte vor allem Maßnahmen zur Reduzierung des Nährstoffeintrages durch die Zuflüsse des Zwischenahner Meeres vor.

Bei der Umsetzung der Entwicklungsziele seien Rahmenbedingungen wie Hochwasserschutz, Abfluss der Vorfluter, touristische Bedeutung, landwirtschaftliche Nutzungen und naturschutzfachliche Zielvorgaben zu berücksichtigen. Als möglich wird eine Reduzierung auf 3.300 kg Phosphor pro Jahr gesehen. Zum Maßnahmenkonzept stellte er u. a. Gewässer-randstreifen, landwirtschaftliche Beratung, Entsiegelung, Schilfpolder und Entschlammung ausführlich vor. „Nicht eine Maßnahme löst das Problem, sondern sie greifen ineinander“, so der Ingenieur. Eine Grundvoraussetzung für die Umsetzbarkeit vieler Maßnahmen ist die Flächenverfügbarkeit.

Zum weiteren Vorgehen sagte Brencher, dass zunächst mit Öffentlichkeitsarbeit eine Akzeptanz der Maßnahmen erreicht werden solle. Geklärt werden müssten die Trägerschaften und Finanzierung sowie die Flächenverfügbarkeit für einzelne Maßnahmen.

Aber er stellte auch klar: „Mit dem vorgestellten Maßnahmenkonzept werden die Blaualgenblüten im Zwischenahner Meer zukünftig nicht vollständig verhindert werden können. Sie werden aber in ihrer Häufigkeit und in ihrer Intensität vermindert auftreten“. Ein Teil der Maßnahmen werde kurz- oder mittelfristig nicht umsetzbar sein, „das ist eine Generationenaufgabe“. Bei Auftreten starker Blaualgenblüten könnten Sofortmaßnahmen (z. B. Nitratbehandlung, Einsatz von Tauchwänden oder Entnahme von Blaualgenteppichen) ein geeignetes Mittel zur Aufrechterhaltung der touristischen Nutzungen sein.

Bei der Aussprache forderten die Ausschussmitglieder, dass man jetzt Maßnahmen ergreifen müsse. Der Bürgermeister erläuterte in seiner Stellungnahme, dass zum einen der Arbeitskreis in seiner Koordinierungsfunktion weiter bestehe und die Gemeinde motivierend Einfluss nehmen werde. Die Studie sei Grundlage für weitere Maßnahmen. Auch Umweltminister Lies habe bei seinem letzten Besuch anlässlich der Eröffnung des barrierefrei gestalteten Bahnhofes seine Unterstützung zugesagt. Dr. Schilling geht davon aus, dass vom Land dafür Mittel zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus erläuterte Fachbereichsleiter Carsten Meyer, dass seitens der Gemeinde wo möglich schon entsprechend agiert werde (Algenbarriere bei Zwillingsbrücken) und man versuche, Einleitungen aus dem Regenwasserkanalnetz zu reduzieren.

Die Studie finden sie hier


 
 
 
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