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12. Mai 2025
Claus Meyer im Ruhestand

Jugendpfleger Claus Meyer ist nach 39 Jahren im Jugendzentrum Stellwerk in den Ruhestand gegangen. Dort erarbeitete er sich einen Ruf als „Geschichtenerzähler“ und „Onkel“.
Claus Meyer ist ein Mann mit vielen Talenten, die ihm in seinem Beruf sehr geholfen haben. Am 1. Mai ist der Jugendpfleger nach rund 39 Jahren im Jugendzentrum Stellwerk in den Ruhestand gegangen.
Jugendpfleger mit vielfältigen Interessen
„Ich spiele Schlagzeug. Und ein bisschen Gitarre, Keyboard und Singen kann ich auch. Als einmal bei einer Band Not am Mann war, habe ich auch schon ausgeholfen und hier im Jugendzentrum auf der Bühne gestanden“, berichtet der 67-Jährige, dessen Augen funkeln, wenn er von den Konzerten im Stellwerk erzählt. „Es waren viele tolle Auftritte dabei, auch von Bands, die richtig bekannt geworden sind“, sagt der Wildeshauser, der seit fünf Jahren mit seiner Frau Edeltraut in Oldenburg lebt. Seine Lieblingsauftritte seien aber die von „Brunch“ und der Coverband Sweety Glitter gewesen. Auch anderweitig sei er künstlerisch veranlagt, sagt Claus Meyer, und zeigt auf das beleuchtete Wandbild mit einer Weltkarte im großen Aufenthaltsraum des Jugendzentrums, das er vor einigen Jahren angefertigt hat.
Es sei schwierig, eindeutige Highlights seiner 39 Jahre Jugendarbeit in Bad Zwischenahn zu benennen, sagt Claus Meyer. Neben den Konzerten falle ihm aber noch eine Ferienaktion ein, bei der die Kinder und Jugendlichen eine Geisterbahn im Jugendzentrum gebaut haben. Außerdem seien die großen Kinderfreizeiten immer toll gewesen, die es in seiner Anfangszeit noch gegeben habe, so der Jugendpfleger, der 1987 nach einem Anerkennungsjahr eine Festanstellung bekam.
"Geschichtenerzähler" und "Onkel"
Ebenfalls im Job weitergeholfen hat dem zweifachen Vater mittlerweile erwachsener Kinder sein geschichtliches und politisches Interesse: „Die Kinder und Jugendlichen kommen gerne zu mir, um mich zu zu irgendeinem Thema etwas zu fragen. Und dann sind sie immer ganz erstaunt, was ich alles erzählen kann. Darum habe ich auch schon den Spitznamen ,Geschichtenerzähler‘ von ihnen bekommen“, sagt der Jugendpfleger schmunzelnd.
Ein weiterer Titel, dem ihm einige Jugendliche verpasst hätten, ist „Ammo“, was Onkel auf Arabisch heißt, berichtet Claus Meyer. Dies sei ein sehr großes Lob für ihn, denn genau so habe er häufig auch seine Rolle als Jugendpfleger gesehen.
Insgesamt sei es wichtig, ein niedrigschwelliges Angebot zu schaffen, um den Jugendlichen im Alltag helfen zu können. Da reiche es schon, einfach gemeinsam Nudeln zu kochen, wenn es zu Hause kein Essen gibt, und zuzuhören. Dabei habe ihm geholfen, sich immer schon für unterschiedliche Backgrounds interessiert zu haben, so der Wahl-Oldenburger, der 15 Jahre lang auch Schülerinnen und Schüler der Zwischenahner Schulen als Streitschlichter ausbildete.
Weg ins Jugendzentrum vorgezeichnet
Sein Weg zum Jugendpfleger sei ihm schon früh vorgezeichnet gewesen, berichtet der 67-Jährige: „Ich war schon mit 15 Jahren das jüngste Mitglied im Hausrat eines selbstverwalteten Jugendzentrums in Wildeshausen, das im Haus eines Ratsherrn beheimatet war, und mit 17 oder 18 wurde ich in den Stadtjugendring gewählt. Bei meiner Ausbildung zum Holzmechaniker in der Bremer Vulkan-Werft, wo ich zwei Jahre im Vorstand der Jugendvertretung war, habe ich dann gemerkt, das Handwerk nicht so mein Ding ist, ich aber ganz gut schnacken kann“, sagt Claus Meyer lachend. Nach dem Besuch einer Fachschule für Gestaltung und acht Wochen bei der Bundeswehr habe er Zivildienst im Krankenhaus absolviert und spätestens dabei gemerkt, im sozialen Bereich arbeiten zu wollen. Daher studierte er Soziale Arbeit und Sozialpädagogik in Kiel sowie später in Bremen und fing anschließend im Jugendzentrum Stellwerk an.
Dank an Gemeinde und Kollegen
„Ich habe mich hier bis zum Schluss super wohl gefühlt und hatte das Glück, in einem der schönsten Jugendzentren Norddeutschlands zu arbeiten“, zieht Claus Meyer ein durchweg positives Fazit. „Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung war immer vertrauensvoll und konstruktiv. Außerdem muss ich mich bei meinen Kolleginnen Sonja Eckert und Ayten Aslan für die gute Zusammenarbeit bedanken. Das Gleiche gilt für den ehemaligen Gemeindejugendpfleger Uwe Kubiack, der in Bad Zwischenahn in Sachen Jugendarbeit vieles auf den Weg gebracht hat.“
Er habe nach seinem Renteneintrittsalter zwar gerne noch ein Jahr mit einer halben Stelle drangehangen, damit ein Nachfolger eingearbeitet werden kann, so der Jugendpfleger. Jetzt freue er sich aber auf den Ruhestand: „Meine Frau und ich wollen mit dem E-Bike Touren durch Deutschland und Europa machen“, sagt der 67-Jährige, der in seiner Freizeit unter anderem gerne Kultur- und Sportveranstaltungen besucht. „Außerdem besitze ich ein Waldgrundstück in Dötlingen. Das ist ein fantastischer Rückzugsort und es gibt immer was zu tun.“