Logo

Der Elmendorfer Brudermord

Zwei adlige Brüder, die wegen ihrer Überheblichkeit aus Jadelehe im Rüstringerland vertrieben worden waren, ließen sich im Ammerland nieder. Der eine wohnte in Zwischenahn, der andere in Elmendorf. Auf Bitten der beiden Brüder weihte Abt Siward von Rastede, der vormals Bischof von Uppsala gewesen und von heidnischen Schweden vertrieben worden war, im Jahr 1134 zuerst die St.-Johannes-Kirche zu Zwischenahn, darauf die hölzerne St.-Bartholomäus-Kapelle zu Elmendorf.
Eines Tages erzürnten sich die Brüder, und der zu Elmendorf wohnende erschlug den Zwischenahner auf einer Wiese am Meer, die Retwisch genannt wurde. Die Nachkommen des Täters änderten darauf ihr Wappen, indem sie sechs Balken in ihren Schild aufnahmen. Die Kinder des Ermordeten behielten die Burg und das fünfteilige Wappen. Des Mörders Söhne gaben die Verbindung auf und wurden als Ritter von Elmendorf in der Herrschaft Vechta ansässig.
Andere erzählen, der Mörder selber habe vom Erzbischof von Bremen Verzeihung für seine Meintat erlangt und sich zwischen Brinkum und Weyhe in der Grafschaft Hoya ein Haus erbaut.
An der Stelle, wo der Mord geschehen war, setzte man zum ewigen Gedächtnis ein Kreuz und nannte die Retwisch fortan Kreuzwiese. An der Stelle, wo das Blut des Erschlagenen vergossen wurde, wächst seitdem kein Gras mehr.

 
 
 
https://www.bad-zwischenahn.de/de/gemeindeportrait/geschichte/Der-Elmendorfer-Brudermord.php