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Rund um das Meer von Zwischenahn

Schräger Baum am Zwischenahner Meerzoom

Das Zwischenahner Meer wurde früher auch wohl das Elmendorfer Meer genannt. Es war schon immer ein Anziehungspunkt für die Menschen, nicht zuletzt wegen seines Reichtums an Fischen. Ein jeder Monat bietet Fische besonderer Art, die den Fischern wohl bekannt sind, wie zum Beispiel: Lachse, Brachse, Schleihe, Bleie, Hechte, Stinte, Barsche. Plötze, Aale, Karausche. An der Fischereigerechtigkeit hatten vormals alle um das Meer herumwohnenden Hausleute gleiche Anteile, die man Echtware nannte. Das Obereigentum am See beanspruchten die Ritter von Elmendorf, die es 1331 an die Grafen von Oldenburg verkauften. Zur Zeit des Grafen Anton Günther gab es 25 Echtware am Zwischenahner Meer.

In uralter Zeit lag mitten im Meer eine Insel, auf der ein stattliches Schloss gebaut war, aber das ist längst in den Wellen ertrunken. Bei ganz stillem Wetter kann man auf dem Grunde des Sees wohl noch die Mauern des versunkenen Schlosses erkennen. Am Westufer des Meeres stand auf der Horst oder Hösje ein Schloss, das dem Sachsenherzog Wittekind gehört haben soll, aber davon hat sich keine Spur erhalten. Auf der Südseite des Meeres stand bei dem Dorf Specken eine Burg, die dem Junker von Specken gehörte. Als Burgstelle wird eine Wiese gezeigt, dort soll ein großer Topf voll Geld vergraben sein. Der Schatz ist aber verzaubert und nur schwer zu erlangen; und wer ihn höbe und nach Hause brächte, der würde des Nachts vor Lärm kein Auge zudrücken können.

Nördlich des Meeres hatten die Ritter von Elmendorf ihren Sitz. Die „Drei Berge“ bei Altenkirchen werden als ihre Burghügel bezeichnet. Die Herren von Elmendorf hatten zu ihrer Zeit große Macht. Sie konnten nach ihrem Gutdünken über Tod und Leben ihrer leibeigenen Hintersassen entscheiden und herrschten sehr willkürlich. Einmal arbeitete ein Dachdecker auf dem Hause Elmendorf, und der Junker kam hinzu. Er hatte an der Arbeit des Mannes dies und das auszusetzen, und darüber kam es zu einem Wortwechsel. In seinem Zorn schoss er den Dachdecker herunter wie einen Vogel vom Baum, ohne dass jemand wagte, es zu verhindern.

 
 
 
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