Logo

Von der Kirche in Zwischenahn

Die Zwischenahner Kirche, auf dem hohen Ufer des Zwischenahner Meeres gelegen, hat Johannes den Täufer zum Patron. Sein Standbild war einmal ein besonderer Schmuck im Gotteshaus und genoss hohes Ansehen. In katholischer Zeit stellte man es jedes Jahr am Johannistag auf einen Stein vor die Kirchentür, und die Gläubigen brachten ihm ihre Opfergaben dar. Nach der Reformation achtete man den alten Schutzheiligen und sein hölzernes Standbild nicht mehr und stellte es in eine dunkle Ecke des Kirchturms. Als einmal in der Kirche Maurerarbeiten ausgeführt werden mussten, die sich bis in die Abenddämmerung hinzogen, zündete ein Kalkarbeiter eine Kerze an und steckte sie dem Holzbild in die Hand. Dabei sagte er: „He, du fauler Knecht! Halte einmal das Licht, du hast schon so lange nichts mehr getan!“ Aber im gleichen Augenblick bekam er eine tüchtige Ohrfeige versetzt, und das Kerzenlicht verlosch.

In alter Zeit hingen im Kirchturm zu Zwischenahn drei Kirchenglocken. Als in einer Fehde zwischen den Oldenburgern und den Münsterländern die Feinde ins Ammerland eingedrungen waren, wollten sie eine Glocke als Beute entführen. Schon waren die Räuber im Begriff, sie an langen Seilen herunterzulassen. Da brachen die Taue, und die Räuber samt Glocke stürzten herunter. Dabei wurde das Gewölbe durchgeschlagen, und die Räuber wurden zerschmettert. Zum Andenken an dies Ereignis hat man das Turmgewölbe nicht in der alten Form erneuert und für die Glocken einen besonderen Glockenturm erbaut.

 
 
 
https://www.bad-zwischenahn.de/de/gemeindeportrait/geschichte/Von-der-Kirche-in-Zwischenahn.php