Hans-Werner Klein
kennt das Schulzentrum in Bad Zwischenahn wahrscheinlich wie kaum ein anderer.
Denn fast 30 Jahre war der gebürtige Bad Zwischenahner dort Hausmeister. Zum
Jahreswechsel geht der 64-Jährige in den Ruhestand – und schwelgt in
Erinnerungen.
Seine Frau Iris,
die er schon mit 16 Jahren kennengelernt hat und mit der er 41 Jahre
verheiratet ist, habe lange die Cafeteria im Gymnasium betrieben. Und als dann
auch die damalige Realschule nach einem Kiosk verlangte, habe er dort nebenbei
den Verkauf von Milch, belegten Brötchen und allerlei anderem übernommen,
berichtet der Wahl-Rasteder: „Das habe ich gerne gemacht.“
Feier zum 50-jährigen Jubiläum des Gymnasiums als Höhepunkt
Besonders gerne
denkt er in diesem Zusammenhang auch an die Feier zum 50-jährigen Jubiläum des
Gymnasiums im Jahr 1998 zurück: „Wir sollten die Bewirtung übernehmen und
wussten erst gar nicht, was wir verkaufen sollten.“ Am Ende hätten sie bei der
Fete, die an einem warmen Sommertag nachmittags begonnen habe und „bis tief in
die Nacht“ gegangen sei, 60 Kisten Bier verkauft. „Was da los war, kann man gar
nicht beschreiben“, erzählt Hans-Werner Klein.
Eine nicht so
schöne Erinnerung sei dagegen ein großer Einbruch, der laut dem 64-Jährigen um
die Jahrtausendwende stattfand: „Das war eine Bande, glaube ich, die in der
Verwaltung alle Türen aufgebrochen und alles durchsucht hat. Ich habe die
Polizei gerufen, als die Alarmanlage losging, und einen der Einbrecher sogar
noch aus einem Fenster springen sehen, als die Beamten ankamen. Ich glaube, den
haben sie damals noch gekriegt.“ Mit der alten Alarmanlage habe es oft
Fehlalarme gegeben, diese Zeiten seien mit den neuen Kameras an der OBS aber
mittlerweile vorbei.
Arbeit hat sich im Laufe der Jahre verändert
„Früher hatten wir
viele Röhrenlampen, da blinkte gefühlt jeden Tag eine und musste ausgetauscht
werden. Heute haben wir fast nur noch LED-Lampen. Die gehen zwar nicht so
schnell kaputt, aber wenn, dann müssen wir einen Elektriker rufen. Auch
Steckdosen dürfen wir aus Sicherheitsgründen nicht mehr selbst austauschen.
Früher war das lockerer“, nennt der gelernte Maler- und Lackierer weitere
Veränderungen in seiner Arbeit im Laufe der vergangenen Jahrzehnte.
Nach dem Besuch
der Grund- und Hauptschule Rostrup hatte Hans-Werner Klein von 1976 bis 1979
seine Ausbildung bei der Edewechter Firma Terschüren absolviert, von der er
auch übernommen worden war. Einer Anstellung bei Hecker Bau in Oldenburg, dem
Wehrdienst und einer Anstellung bei der Fahrzeuglackiererei Edo Bekkering in
Edewecht folgte 1990 die Tätigkeit als Maler und Lackierer bei Mercedes Benz in
Bremen.
„Wir wohnten
damals noch vor dem Moor und wegen der Fahrerei nach Bremen dachte ich: ,Du
kannst dich ja mal bewerben‘“, schildert der 64-Jährige seine Beweggründe für
den Wechsel zum Schulzentrum im Jahr 1995. Bei Mercedes habe er zwar besser
verdient, die Gemeinde Bad Zwischenahn habe ihm und seiner Frau aber eine Hausmeisterwohnung
gestellt.
Schulleiter lobt Umgang und kontinuierliches Engagement
Bis 2020 war der
Rasteder dafür verantwortlich, die Gebäude und die Außenanlagen des
Schulzentrums in Schuss zu halten. Seitdem ist er primär für das Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht
zuständig. „Hans-Werner Klein ist ein ruhiger Typ, der sehr kontinuierlich
arbeitet und mit allen gut auskommt“, sagt Dr. Jürgen Boy, Leiter der
Oberschule Bad Zwischenahn, der den Hausmeister von den Schulleitern am
Schulzentrum am längsten kennt. „Er und seine Frau waren mit dem Kiosk an der
Realschule sehr umtriebig, der Kiosk war sehr beliebt. Die beiden waren die
Seele der Schule.“
Zunächst einmal
wolle er sich nun ausruhen, nennt Hans-Werner Klein seine Pläne für den
Ruhestand. Da er gerne im Garten arbeite, wolle er bald ein kleines Gewächshaus
bauen und darin Gemüse anbauen. Außerdem fahre er mit seiner Frau viel Fahrrad,
was er auch fortführen will. „Außerdem halten mich die Kinder auf Trab“, sagt
der 64-Jährige lachend – und meint damit nicht nur seine beiden Enkel, die zwei
und sechs Jahre alt sind: „Wenn was Handwerkliches gemacht werden muss, rufen
meine Töchter mich auch an.“
Bürgermeister Henning Dierks bedankt sich
Am vergangenen
Mittwoch wurde der Hausmeister im Kaminzimmer des Hauses Brandstätter von
Henning Dierks offiziell in den Ruhestand verabschiedet. „Hans-Werner Klein
trug die Verantwortung für ein großes Gebäude und hat diese sehr pflichtbewusst
wahrgenommen“, bedankte sich der Bürgermeister für dessen langjähriges
Engagement. „Dabei hat er handwerkliches Geschick bewiesen und auch sein Umgang
mit den Schulkindern war immer hervorragend.“